Montag, 27. Februar 2017

Gyokuro und preisgekroenter Matcha

Ich war die letzte Zeit viel unterwegs in Kyoto. Eine Sache die mir aufgefalllen ist: leider gibt es nur noch wenige wirklich gute Teelaeden hier. Ich habe viel Tee verkostet, aber wirklich guten Tee hatte ich nicht gefunden - bis ich einen winzigen Laden betrat (ich musste erst warten bis ein anderer Kunde rausgegangen war, weil ich wohl sonst nicht reingepasst haette). Der Ladenbesitzer war sehr gespraechig und wir haben uns knapp anderthalb Stunden unterhalten, wobei er mir immer wieder stolz von dem preisgekroenten Matcha (bei der "zenkokuchahinpyoukai", dem wichtigsten Wettbewerb fuer Tee in Japan, landete der Tencha dieses Matchas auf dem dritten Platz) erzaehlte und ich ihn dann sogar kosten durfte. Ausserdem hatte er von dem selben Blender bzw. Teebauern noch einen Gyokuro, von dem ich auch direkt eine Packung kaufte. Ich hatte uebrigens vor sowieso naechsten Monat zu diesem Blender zu fahren und mir die Teefarm vor Ort anzugucken, aber mich packte natuerlich die Neugier, da ich seinen Tee noch nie getrunken hatte.

Kommen wir als erstes zu seinem Gyokuro: Ich war erst etwas skeptisch, da die Blaetter nicht so schoen waren, wie ich erwartet hatte. Im Japanischen nennt man solche Teeblaetter "katai" uebersetzt hart, was sicherlich auch daran lag, dass dieser Tee maschinell gepflueckt und gerollt wurde.

 

Aber ich wurde ueberrascht. Der Tee hatte ein starkes Umami, mit einer sehr schoenen Suesse und war sehr ausgewogen. Auch die nachfolgenden Aufguesse waren unglaublich, selbst beim vierten Aufguss hatte man noch ein starkes Umami. Dieser Blender hat nicht ohne Grund die "zenkokuchahinpyoukai" gewonnen (sowohl beim Gyokuro, als auch bei Tencha, also Matcha).

Als naechstes zum Matcha. Hier hatte ich natuerlich sehr grosse Erwartungen, mit der beste Matcha Japans musste anders schmecken als alles was ich bisher getrunken hatte. Und auch hier wurde ich natuerlich nicht enttaeuscht. Auch hier ein sehr kraeftiges Umami, fruchtig, sehr ausgewogen und kein bisschen bitter, nicht mal eine leichte Adstringenz zu schmecken. Besser geht es kaum, man sieht es aber dem Matcha auch direkt seine Klasse an: sehr intensive gruene Farbe und wenn man ihn aufschlaegt schimmert er (keine Angst, Fukushima ist weit entfernt und hat keinen Einfluss 😉 ) - einfach unglaublich.



(Ich habe mir uebrigens auch selber noch eine Kuroraku-Matcha-Schale geholt, da sie mir so gut gefallen hat)

Beide Tees stehen ganz oben auf meiner Liste, wie gesagt ich versuche noch fuer naechsten Monat einen Termin bei dem Teefarmer zu bekommen und bin schon sehr gespannt. Aber erstmal geht es diese oder naechste Woche zu einer Teefarm in Uji-Shirakawa, wo ich dann wieder einen detaillierten Bericht hochladen werde.

Mittwoch, 8. Februar 2017

Ankunft in Japan

Nach knapp 14 Stunden Flug bin ich gestern Vormittag in Japan angekommen. Den ersten Tag konnte man natuerlich vergessen, da das Jetlag einem jegliche Energie entzogen hatte.
Heute ging es dann als Allererstes nach Higashiyama in die Naehe des Kiyomizu-Deras, wo ich ein paar vertraute Kiyomizu-Yaki-Laeden (Kiyomizu-Yaki = Porzellan - bzw. Tongeschirr, was in Kyoto
bzw. in der Naehe des Kiyomizu-Deras hergestellt wird) und wurde sofort fuendig: Eine handgemachte Kurorakuyaki-Matchaschale. Ein echtes Meisterstueck, gefertigt von Herrn Nishijima, einem sehr bekannten Kuenstler aus Kyoto.



Danach ging es noch in ein kleines Teegeschaeft, wo ich einen hervorragenden Sencha entdeckt habe. Er stammt aus Wazuka (liegt im Sueden der Praefektur Kyotos) und es werden jaehrlich nur 20 kg hergestellt, wovon 8 kg fuer die Chahinpyoukai (der wichtigste Wettbewerb fuer japanischen Tee) verwendet werden. Dort erziehlt dieser Tee jedes Jahr Spitzenplaetze. Er wird mit der Hand gepflueckt (Tezumi) und von Hand gerollt (Temomi). Ich habe selten solch einen schoen geformten Tee gesehen und auch vom Geschmack her ist er absolut aussergewoehnlich. Er hat hat ein tolles Umami mit einer unglaublich starken Suesse und leichter Adstringenz, die aber ueberhaupt nicht stoert, im Gegenteil den Sencha "rund" macht. Desweiteren kann man diesen Sencha sechs (!!!) Mal aufgiessen. Solch einen perfekten Tee findet man selten und ich werde versuchen diesen Tee in mein Sortiment aufzunehmen.

Hier noch ein paar Fotos:



Freitag, 3. Februar 2017

Einführung

Willkommen beim offiziellen Blog von www.yutaka-tee.de Wir füttern Euch mit Bildern und Berichten von unseren Teefarmen und generell von Japan und würden uns freuen, wenn Ihr unserem Blog folgen würdet.